Die Arbeit des Statikers wird landläufig als trocken bezeichnet. Nicht nur physikalische sondern auch sicherheitsbestimmende Gesetze müssen umgesetzt werden.
Dies brandmarkt den Statiker als einen zwar notwendigen aber lästigen Kollegen am Bau, der Kosten verursacht und Probleme schafft.
Beim näherem Betrachten aber resultieren aus diesen Gesetzen nicht hohe Baukosten, sondern vielmehr ein großes Maß an Vertrauen unserer Bevölkerung in unsere Technik und in die Berufszweige, die diese konsequent und verantwortungsvoll, dennoch kreativ und schöpferisch umzusetzen vermögen.
Unseren Normen und Richtlinien haben wir es zu verdanken, dass wir den Alltag in Sicherheit leben und gestalten können. Relativ gedankenlos benutzen wir täglich Fahrstühle und Treppen, befahren Brücken, Tunnel, Tiefgaragen und Parkhäuser, durchqueren Unterführungen, shoppen in Einkaufszentren und entspannen im Sport- und Schwimmhallen oder in Freizeitparks. Ohne das berechtigte Vertrauen in unsere Ingenieure wäre all dies nicht ohne weiteres möglich.
Das war in der Geschichte der Menschheit nicht immer so.
Die Statik von Gebäuden, Brücken und Türmen, ihre Standfestigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen die Kräfte der Natur war ein jahrzehntelanger Prozess des In-Erfahrung-Bringens mit manchmal fatalen Folgen.
Dabei gab es wahrliche Baumeister. Ehrgeizige Architekten stürzten sich in immer waghalsigere Projekte, Baumeister der ganzen Welt erprobten ihr Wissen und Können und... ...mussten lernen.
Heute können wir auf dieses Wissen zurückgreifen. Leichtere, gleichzeitig aber widerstandsfähigste Materialien, moderne Technologie und die aus der Erfahrung gewonnenen Erkenntnisse, festgesetzt in gesetzlich verankerten Regeln und Normen, machen es den Ingenieuren heute möglich kreativ und sicher zu bauen.